Ich habe schon sehr lange nichts mehr geschrieben, das hat mehrere Gründe, eine stressige Phase im Job, der Umzug und ich habe mich davor gedrückt eine bestimmte Änderung an dem Hocker durchzuführen. Immer wenn ich die Befürchtung habe etwas zu versauen, fange ich an diese Tätigkeit zu verschieben. Jedenfalls, dem Umzug habe ich meinen unfertigen Hocker vor den Schminktisch gestellt und angefangen ihn zu nutzen. Dabei habe ich festgestellt, dass er zu hoch ist. Insgesamt wirkt er viel zu groß für meine Schminkkomode, aber das lässt sich jetzt nicht mehr ändern, abgesehen von der Höhe.

An einem fast fertigen Möbelstück zusägen ist doof. Wenn es schiefläuft, dann ist der Hocker hin.

Gerade, wenn ich mir besonders viel Mühe gebe, gerade zu schneiden, habe ich irgendwie keine ruhige Hand. Nachdem ich alle Beine um 2 cm gekürzt habe, hat der ganz schön stark gewackelt.

Das lies sich mit dem Exzenterschleifer korrigieren … glück gehabt. Ich habe zuerst mit dem Deltaschleifer probiert, aber das hat gar nicht geklappt. Hätte nicht gedacht, dass man das mit dem Exzenterschleifer noch retten kann.

So sieht er fertig aus. Obwohl die Sitzfläche nur 30×40 cm groß ist, finde ich ihn rein optisch etwas zu groß geraten.

Vielleicht wirkt er nicht mehr so groß, wenn ich ihn dunkel beize? Das werde ich als Nächstes machen.
Liebe Grüße
Lena
15 Comments
Ein wirklich toller Hocker und auch dein Schminktischchen ist zauberhaft. Den Hocker würde ich auf alle Fälle noch dunkel beizen, vielleicht in Nussbaum. Das Dunkel würde ihn rein optisch dann sicherlich „kleiner“ wirken lassen.
Liebe Grüße,
Jani
Hallo Jani,
Nussbaum war auch mein Gedanke, ich habe die Farben „Nussbaum mittel“ und „Nussbaum dunkel“. Bei der Farbtiefe der Kommode kommt wahrscheinlich die dunklere Variante am nähersten.
Liebe Grüße
Lena
Ich würde auch zur dunklen Variante greifen. Bearbeitest du den Hocker nach dem Beizen denn noch mit einem Lack?
Ja auf jeden Fall, das muss man machen.
Ich werde einen seidenmatten Lack nehmen.
Liebe Grüße
Lena
Stuhlbeine kürzen besser mit einer Handsäge, z.B. Einer Japansäge. Dann wackelt da nix.
Muss ich beim nächsten Mal probieren… Mein Problem ist eher die fehlende Kraft in den Armen 😉
Dazu brauchst du „nix im Arm“. Das passiert im Kopf.
Die Japansäge guter Qualität ist ein Lieblingswerkzeug meiner Frau. Du brauchst keine Kraft, nur eine saubere Sägetechnik. Da die Säge auf Zug arbeitet, brauchst du nicht feste zu drücken und es sägt sich, bei gerader Führung der Säge, fast von selbst. Auf alle Fälle ein lohnendes Werkzeug. Aber bitte nicht beim Discounter einkaufen!.
Für den Anfang reicht eine Dozuki.
Guckst bei Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Japans%C3%A4ge
LG
Joe
Das wurde mir das schon häufiger vorgeschlagen eine japanische Säge zu kaufen. Da muss was dran sein, ich habe jedenfalls beschlossen mir eine solche Säge zu kaufen.
Noch etwas vergessen: Schau dich mal nach Schellack um. Das ist der passende Lack zu deinem Schminktisch. Petersburger Möbellack geht auch, wenn du nicht mit dem Ballen arbeiten willst.
Den Schminktisch würde ich so lassen wie er ist. Meinst du vielleicht den Hocker?
Den Hocker habe ich schon fertig
An Schellack habe ich mich nicht getraut…
Ja, dass hatte ich erst etwas später gesehen, dass du den Hocker schon fertig hast. Ich meinte den Lack für den Hocker. Der ist aber auch so sehr schön geworden.
Vor Schellack brauchst du keine Angst zu haben. Der ist sehr alt und gutmütig. Seiten zu dem Lack gibt es genug. Auch Videos. Du musst nicht gleich eine Schellackpolitur wagen. Schellack kann man auch mit dem Pinsel auftragen. Vielleicht mehrfach. Es gibt auch Petersburger Möbellack. Das ist eine Schellackbasis mit ein paar Naturharzen, der eigentlich für geschnitzte Teile gedacht ist, die man schlecht mit dem Ballen polieren könnte.
Lösungsmittel ist auch hier Alkohol. (Spiritus geht bei Schellack nicht, da Spiritus vielfach auch Wasser enthält und ein Gällmittel, welches nicht gut für den lack ist.)
Schellack kann man aber auch einfach mit einem Ballen (Leinentuch) auftragen. Einfach immer wieder drübergehen und ab und an etwas Schellack in den Ballen träufeln. Wie es geht, findest du auch auf Youtube.
Ich schreibe dir mal einen Link hier rein, wo ich mein Zeug bestelle. Das soll keine Werbung sein, und du kannst den Link bitte wieder rauslöschen.
http://www.hermann-sachse.com/
Ich bin von den Produkten und der Beratung absolut überzeugt. Auf der Seite und im Shop findest du gute Hinweise, was wofür geeignet ist.
Eine weitere gute Quelle für Informationen zu alten Lackrezepten ist
„Das Handbuch der Drogisten“. Unter
http://www.retrobibliothek.de/retrobib/stoebern.html?werkid=62348
findest du online eine Ausgabe von 1893. (Ist auch ganz lustig zum Durchstöbern).
Manche Zutaten zu den Lacken haben heute eine etwas andere Bedeutung. So ist im Buch mit Spiritus der Weingeist (Ethanol) gemeint. Das war damals normaler Trinkalkohol. Heute ist (Brenn)Spiritus aus Steuergründen vergällter Alkohol, dessen Gällmittel nicht für die Politur mit Schellack geeignet ist.
Als Polierspiritus wird heute mit Methanol vergällter Alkohol bezeichnet. Auch nicht zum Trinken geeignet, aber besser als (Brenn)Spiritus zu verwenden.
Ich könnte hier noch stundenlang zu schreiben. Wenn du Fragen hast, will ich sie dir gerne beantworten wenn ich kann. Gerne auch per Mail.
LG
Joe
Wow, danke dir für die tolle und ausführliche Erklärung.
Das scheint ja eine Wissenschaft für sich zu sein. Machst du irgendwas beruflich in diese Richtung? 😉
Ich finde Schellack sehr schön und das reizt mich sehr das auszuprobieren. Ich werde mich demnächst damit mal beschäftigen. Danke für die Links, sieht schon mal sehr vielversprechend aus. Ich würde erstmal mit einem kleinen Projekt anfangen.
Huhu,
nein, ich mache das auch „nur“ als Hobby. Das aber schon eine ganze Weile.
Schellack hat so viele Vorteile, vor allem den, dass man sich keine Schadstoffe in die Wohnung holt.
Er ist aber auch nur für innen geeignet und nicht Trinkalkoholfest. Also keinen Schnaps draufschütten.
LG
Joe
Dann fält schon mal Esstisch weg. 😉
Vom gesundheitlichen Aspekt ist das natürlich top vor allem, wenn es zu kalt ist draußen zu arbeiten.
[…] für den Hocker Teil 3: Zuschneiden der Bretter Teil 4: Zusammenbau Teil 5: Polstern des Sitzes Teil 6: Beine kürzen Teil 7: Wässern Teil 8: Beizen Teil 9: Lackieren Teil 10: Schublade lackieren Teil 11: Sitz […]